Deutschlands beste TV-Talkshow ist zurück. Roche & Böhmermann erfinden das Konzept der illustren und weichgespühlten Talkshow neu. Während man bei den anderen Talk-Formaten Friede, Freude, Heiterkeit und political Correctness vorgegaukelt bekommt, wählen R&B auch gerne mal den Frontalangriff und treten ihren Gästen unmittelbar unter die Gürtellinie. Im stylisch Schwarz-Weiß gehaltenen und nur nötig beleuchteten Studio ziehen Schwaden der rauchenden Gäste umher und Whisky wird ausgeschenkt. Ein Star-Gast hat die Sendung deswegen sogar nicht besucht.
Persönliches Highlight sind für mich zweifelsohne die Trailer, mit den die Gäste vorgestellt werden. Eko Fresh z.B. verpasste man für einen Hip-Hop-Künstler standesgemäß folgende Verbalpräsentation:
Schon früh spittet der tighte Kanakke Kartoffel Mix Ekrambora aka Eko Fresh in die Mics seiner Mönchengladbacher Hood inspired by 2 Pac und P. Diddy.
Nach anfänglichem Struggle about Ausbildungsplatz wird der Sohn einer deutschen Postbeamtin, eines verschwundenen türkischen Vaters und der Stadt Köln angeblich von Cool Savage beim Rappen in einem Schuhladen entdeckt. Der Schulabbrecher, Digga!, landet mit „König von Deutschland“, Digga!, seinen ersten Hit, Word!…
Das Sendekonzept, die Aufzeichnung zuerst in der ZDF-Mediathek online zu stellen und erst einen Tag später im TV zu zeigen, zeugt von Orientierung an der Zielgruppe. Die erste Staffel von R&B fand im Internet-Stream großen Anklang.
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